Was für eine Katze soll es sein? Welche Rasse? Soll es eine Hauskatze werden oder darf sie auch ins Freie? Schnell kamen mein Sohn und ich zu dem Entschluss, dass es eine British Kurzhaar Katze (BKH) werden soll, mit dickem Kopf, einem Gesicht wie das von Garfield und süßen Augen. Mein Mann war eher für eine Main Coon, aber diese haben ein sehr pflegebedürftiges und langes Fell was mir gar nicht zusagt.
Als dann der Gedanke aufkam, dass in der Nähe eine Frau wohnt die Tiere aus dem Ausland nach Deutschland holt und “rettet”, stand für mich fest, dass unsere Katze – sofern wir eine zu uns passende Katze finden würden – aus einem deutschen Tierheim kommen soll. Unser Sohn war damit auch gleich einverstanden.
Die Wahl fiel auf das Tierheim in Northeim. Ich muss gestehen, dass ich vorher noch nie ein Tierheim von innen gesehen habe. Mit einem etwas unguten Gefühl (dort wird es bestimmt stinken) fuhren wir kurz vor Weihnachten dort hin.
Das Tierheim in Northeim
Es stinkt? Aber nicht in diesem Tierheim. Ich war wirklich angenehm überrascht. Die Mitarbeiter im Tierheim Northeim sind alle super freundlich und bei jedem Besuch lernten wir jemand neues kennen, der uns freundlich zu den Katzen führte, jede Frage beantwortete und sich wirklich für uns Zeit nahm. Hier fanden wir gleich beim ersten Besuch unsere Ronja, brauchten aber noch ein paar Tage Überlegungszeit, schließlich ist dies nun unsere erste Katze. Wir hätten Ronja auch noch gar nicht gleich mitnehmen können, da sie vorab erst geimpft werden musste, bevor wir sie endlich mitnehmen konnten.
Die ersten Tage – Eingewöhnung der Katze
Ich hatte mich vorab in Internet schlau gelesen und wir haben natürlich auch im Tierheim gefragt, wie man eine Katze bei uns eingewöhnt. “Die Katze in Ruhe lassen, die Eingewöhnung kann schon bis zu 3 Wochen dauern…”
Ronja soll ungefähr 6 Jahre alt sein. Woher man das weiß bzw. wie man das erkennt weiß ich nicht. Sie ist auf jeden Fall keine Jungkatze mehr und wie wir sehen, ist sie an ein Leben in einer Wohnung gewöhnt.
Für den Transport aus dem Tierheim haben wir eine leichte Transporttasche*, die genau die richtige Größe für unsere kleine Katze hat. Die Fahrt im Auto dauerte nicht lange und zu Hause angekommen ließen wir Ronja direkt in dem Raum aus der Tasche wo auch das Katzenklo steht. Dann hieß es: erst einmal in Ruhe lassen, die Katze bestimmt wann sie zu uns kommen möchte und nicht anders herum. Das ist aber gar nicht so leicht, wenn man so eine süße Fellnase im Haus laufen hat.
Ronja lief langsam von Raum zu Raum und erkundete alles, wir behielten sie im Auge. Sie machte zum Glück keine Anstalten irgendwo raufzuspringen. Wollten wir sie doch auch nicht gleich erschrecken und irgendwo wegscheuchen. Ronja war von Anfang an gleich sehr zutraulich. Sie ließ sich kraulen und wir ließen sie laufen. Sie lief und lief und lief und kam nicht zur Ruhe. Das war verständlich. In der Nacht war sie leider auch sehr unruhig. Fand keinen Platz zum Schlafen und maute immer wieder. Am nächsten Tag wurde es schon besser und Ronja ließ sich streicheln – sie liebt es, wenn man sie krault. Als Schlafplatz hatte sie sich unsere Treppe ausgesucht. Hier lag sie erhöht und hatte ein wenig mehr Ruhe, zumindest was unsere Füße angeht die ständig durch die Räume liefen, allerdings wurde sie hier auch kalt was mir gar nicht gefiel.
Diese Zeit dauerte aber auch nur zwei Tage an, bis sie unsere Esszimmerstühle für sich zum Schlafen fand. Unter der langen Tischdecke ist es warm und dunkel.
Eine Eingewöhnungszeit brauchte sie dann nicht mehr. Ronja lässt sich liebend gerne kraulen und vor allem dabei auch bürsten. Wenn ich mich zu ihr auf den Boden setze und sie an der kleinen Bürste schnuppern lasse legt sie sich gleich wohlig auf die Seite und genießt es richtig, wenn ich ihr Fell pflege.
Bereits nach einer Woche war Ronja vollkommen in unser Leben integriert und wir in ihres. War sie die ersten Tage absolut ruhig, lebt sie nun auf und spielt auch ein wenig mit uns. Sie spielt gerne einmal, aber immer nur kurz. Auf die Tische und oder in Fensterbänke springt sie gar nicht – ich bin schon froh, dass sie abends zu mir auf Sofa kommt und ich mich zum Kuscheln nicht immer auf den Boden legen muss.
Die Futterumstellung
Wir bekamen die Katze an einem Mittwoch. Das Trockenfutter, welches ich ihr hingestellt hatte fraß sie auch ziemlich schnell auf. Im Tierheim hatte ich gesehen, dass dort die Näpfe immer gefüllt sind, die Katzen also fressen können wann und wie sie wollen. Auf die Frage welches Futter Ronja bekommt wurde mir gesagt, dass gefüttert wird, was gerade da ist, sie also nicht an ein Futter gewöhnt ist. Morgens und abends bekommen die Katzen Nassfutter, wo Ronja jeweils ca. 100g gefressen haben soll. Am ersten Wochenende machten wir uns dann bereits Sorgen, weil Ronja nicht richtig fressen wollte. Liegt es an der Umgewöhnung? An den Zähnen? Im Tierheim wurde festgestellt, dass sie einen vereiterten Zahn hatte, der gezogen wurde – ist die Wunde richtig verheilt? Am Wochenanfang fraß sie wieder und nun am nächsten Wochenende rührt sie ihr Trockenfutter nicht mehr an. Feuchtfutter frisst sie nur sehr wenig, sie schlabbert die Soße sofort weg, die weichen Brocken bleiben liegen. Es ist mir egal, wenn meine Katze mäkelig ist und nur bestimmtes Futter frisst. Unsere Hündin hat auch nicht alles gefressen – aber wir müssen endlich herausfinden welches Futter sie mag. Durchfall hatte Ronja seit sie bei uns ist zum Glück nicht.
Der erste Tierarztbesuch
Ronja sollte drei Wochen nach der ersten Impfung nachgeimpft werden. Hier gehe ich natürlich zu meiner Lieblingstierärztin Frau Dr. Löbert in Einbeck die auch schon unsere Hündin Angie über viele Jahre begleitet hat. Da ich den Tierarzt vom Northeimer Tierheim nie gesprochen habe werde ich Ronja auf verschiedene Dinge gleich noch untersuchen lassen. Herz, Lunge, Ohren (die jucken wohl sehr), Krallen (meine Katze geht nicht an den Kratzbaum), das Gewicht natürlich, da Ronja nicht viel frisst, Zähne – einmal kurz durchchecken.
Was mir bei diesem Tierarztbesuch mitgeteilt wurde, war nicht erfreulich, aber nun wissen wir, warum Ronja nicht frisst. Ich werde demnächst hier darüber berichten.
Ansonsten haben wir sehr viel Freude an der kleinen Fellnase und ich glaube sie ist gern bei uns. In ein paar Wochen werden wir sie auch in den Garten lassen, mal schauen wie sie sich dann weiterentwickelt und ob sie überhaupt lange draußen sein möchte.
Bleiben Fragen offen? Dann stell sie mir doch ganz ungezwungen hier unter dem Bericht. Ich sende dir wie immer
liebe Grüße